Long Covid, was ist der derzeitige Wissensstand. Viel wird geschrieben, viel wird vermutet. Was ist nun Sache?

Nach einer Co-vid Erkrankung scheint es nicht anders zu sein. Nach einer brandneuen Studie bricht ein bestimmtes Herpes-Virus besonders häufig wieder aus: Das Epstein- Barr-Virus, ein Herpes vom Typ 4, Verursacher des Pfeifferschen Drüsenfiebers, dass auch infektiöse Mononukleose genannt wird.

Bei über 70 Prozent Reaktivierung

Die Studie aus 2021 ist zwar klein, zeigt aber, dass in 66,7 Prozent von 30 Fällen einer Long Covid Erkrankung das Epstein Barr Virus reaktiviert wurde. EBV kann also an der Entwicklung von Long Covid beteiligt oder sogar dafür verantwortlich sein. Das ist anhand hoher EBV-Antikörper Titer im Blut nachweisbar oder einer akuten Mononukleose erkennbar. Durch zusätzliche Verwendung eines EBV-PCR-Tests konnte dann noch bei weiteren Studienteilnehmern eine EBV-Reaktivierung festgestellt werden, sodass in der Long-Covid-Gruppe letztlich 73,3 Prozent und in der Kurz- zeitgruppe 77,8 Prozent eine EBV-Reaktivierung mit folgenden Symptomen zeigten.

Quelle: Gold JE, Okyay RA, Licht WE, Hurley DJ. Investigation of Long COVID Prevalence and Its Relationship to Epstein-Barr Virus Reactivation. Pathogens. 2021 Jun 17;10(6):763.

à Typisch: kein Fieber, aber Entzündung

Ganz typisch für EBV ist: Das Virus leitet das Immunsystem fehl. Der Körper reagiert mit Entzündung, wo er mit Fieber reagieren sollte. Menschen mit reaktiviertem EBV können oft seit Jahren kein richtiges Fieber bekommen! Außerdem können viele chronisch entzündliche, „seltsame“ Erkrankungen entstehen, die dann nicht mehr im Zusammenhang mit den typischen EBV- Symptomen gesehen werden. Häufig sind dauernde Erschöpfung, Schwindel, Schlaflosigkeit, schlechter Schlaf, Nachtschweiß, Migräne, Muskel- und Gelenkschmerzen, schmerzhafte, empfindliche Stellen, Rückenschmerzen, Kribbeln und Taubheit in Händen und Füßen, Herzrasen.

EPSTEIN- BARR-VIRUS?

Wichtig zu wissen, wenn man von Long-Covid betroffen ist: Eine aktuelle Studie zeigt, dass viele Long Covid Symptome keine direkte Folge des SARS- CoV-2-Virus sind. Müdigkeit, Erschöpfung, geschwollene Lymphknoten und einiges mehr sind bei einem Großteil der Betroffenen vielmehr auf eine Reaktivierung des Epstein-Barr- Virus zurückzuführen.

Wie erkennt man EBV im Labor?

Im Akutfall sind die Marker EBV-VCA IgM und EBV-VCA IgG meist schon im Frühstadium und dann ein Leben lang erhöht. Ein Anstieg der Antikörper-Titer erfolgt bei Reaktivierung. Negative Laborbefunde schließen einen chronischen EBV- Befall dennoch nicht aus!

Was tun Bei EBV?

Allem voran ist gesundes Essen, Bewegung und frische Luft von großer Bedeutung.

EBV sind resistent gegen die meisten Medikamente und leben sogar zum Teil darunter auf! Das Faszinierende an antiviralen, das Immunsystem stärkenden bzw. balancierenden Natursubstanzen ist jedoch, dass sie gleichzeitig gegen Covid und EBV wirken. Vermutlich kann man bei Covid-Begleitung mit Vitamin d3+K2+A, B-Vitaminen und Zink einem EBV-Ausbruch gleich vorbeugen. Mit Studien ist das nicht nachgewiesen, es handelt sich hier nur um Beobachtungen. Neben den erwähnten Vitalstoffen zeigen auch ätherische Oreganoöl Kapseln eine sehr hohe Wirksamkeit bei EBV.

Orthomolekulare Nährstoffe bei EBV

– Schwefel schützt die Schilddrüse vor Angriffen des EBV. MSM ist eine pflanzliche Schwefel-Quelle, zweimal täglich eine Kapsel.

– Selen schützt die Schilddrüse vor Knotenbildung. Zweimal täglich zwei Sprühstöße kolloidales Selen in die Haut (Armbeugen) reiben.

– Zink reduziert die Fähigkeit des Erregers, sich zu reproduzieren. Zweimal täglich zehn Sprühstöße kolloidales Zink in die Haut (Armbeugen) reiben.

– Magnesium macht die Leber durchgängiger, verbessert ihre Durchblutung, damit der Kampf gegen EBV gewonnen werden kann. Zweimal täglich zehn Sprühstöße kolloidales Magnesium in die Haut (Armbeugen) reiben.

Covid und EBV

Wissenswertes zum Epstein- Barr-virus

Infiziert ohne Symptome

90 Prozent der Weltbevölkerung tragen das inaktive Epstein-Barr-Virus (EBV) in sich, meist schon seit der Kindheit oder Jugend. Bei unter Fünfjährigen bleibt die Ansteckung meist ohne Symptome. Infizieren sich Jugendliche und Erwachsene – meist durch Küssen – kommt es am häufigsten zu extremer Müdigkeit, Fieber, Halsschmerzen und geschwollenen Lymphknoten als direkte Folge der infektiösen Mononukleose. Die Erkrankung wurde so benannt, weil eine hohe Anzahl an weißen Blutkörperchen (mononukleäre Zellen) im Blutkreislauf auftreten. Nach der Erstinfektion bleibt EBV – wie andere Herpesviren – lebenslang im Körper, hauptsächlich in den weißen Blutkörperchen. Infizierte Menschen scheiden das Virus regelmäßig in ihrem Speichel aus, sind ansteckend, ohne selbst Symptome zu haben.